Training

Die folgenden vier Teile des Unterrichts werden möglichst ohne Unterbruch ruhig und konzentriert in einem Fluss geübt. Sie ergänzen und verstärken einander bei dem Versuch unser Bewusstsein tiefer und tiefer in den Körper und in immer feinere Prozesse zu bewegen.

Lockerungsübungen

Die Lockerungsübungen machen die Muskeln weich und frei beweglich. Wir üben zunächst das kontrollierte, sanfte An- und Entspannen. Mit der Zeit lernen wir einzelne Muskelgruppen komplett zu entspannen und nur die tatsächlich notwendigen Muskeln für die jeweilige Bewegung zu benutzen.  Die Abläufe werden immer flüssiger und müheloser. Die Atmung wird tiefer und freier.

Erste Lockerungsübung

Form

Die Form (Choreographie/Bewegungsablauf in der Gruppe) trainiert Koordination und Balance bei der Bewegung durch den Raum. Wir lernen unser Bewusstsein bei unseren tiefen Körperwahrnehmungen zu halten. Gleichzeitig sehen wir die Menschen um uns herum und bewegen uns mit ihnen synchron. Jede Bewegung ist mit dem Atem koordiniert und verursacht sanfte Wellen von Druck und Bewegung. Ähnlich wie in einer Lymphdrainage wird der ganze Körper sanft massiert. Am Ende der Form fühlen wir uns wie aufgeladen und tief konzentriert. Wir versuchen diesen Zustand mit in die folgende Übung zu nehmen.

Form – Dritter Teil

Partnerübungen

Die Partnerübungen – wörtlich übersetzt etwa “schiebende Hände” (Pushing Hands) genannt – bestehen aus vorgegebenen Abfolgen von gegenseitigen Angriffen und Verteidigungen. Die harmonisch fliessenden Bewegungen werden mit minimaler Kraft zwischen beiden Partnern geübt. Dennoch fordert die Interaktion uns sowohl koordinativ als auch emotional. Der Hauptzweck dieser Übung liegt in der Entwicklung einer Sensitivität für die subtilen Druck- und Zugkräfte die unsere Bewegung vorbereiten und damit jeder Interaktion zugrunde liegen und voran gehen.

Partnerübung: Round Hands

Meditation

Eine Meditation im Sitzen oder Liegen ermöglicht die weitere Vertiefung und Sammlung des durch Bewegung erreichten, konzentrierten Zustands. Die äussere Bewegung kommt ganz zur Ruhe und wir können uns voll auf das Innere des Körpers konzentrieren.

Zunächst reduzieren wir die Aktivität unseres Alltagsbewusstseins: Mit langem Ausatmen und Muskelentspannung lassen wir alle Gedanken und die Wahrnehmung der Aussenwelt los. Kurz bevor wir in einen losgelösten, traumartigen Zustand abdriften oder einschlafen würden, richten wir alle Konzentration auf beide Hände und Füsse und suchen nach einer starken Wahrnehmung von Kribbeln, Fülle und Wärme (Schmerz-, Druck und Wärmerezeptoren). Damit wird ein tieferer Bewusstseinszustand aktiviert, den wir anschliessend weiter trainieren und stabilisieren indem wir die Fülle und Wärme ausbreiten und durch den Körper bewegen.

Die tiefe Konzetration in den Körper bildet die Grundlage für die anschliessende Beschäftigung mit emotionalen Prozessen. Wir werden uns dabei unserer Verbindung mit anderen Menschen bewusster und versuchen diese positiv zu beeinflussen.

Der anfänglich unvermeidliche Anteil von Imagination in dieser Übung weicht allmählich echter, klarer Wahrnehmung und feiner aber direkter Kontrolle subtiler, ansonsten kaum bewusster Prozesse.

Meditation